Dienstag, 27. September 2011

Werner Schüpbach: Der Arabismus aus spiritueller Sicht

An dieser Stelle können Sie das Buch "Der Arabismus - seine historischen und spirituellen Hintergründe und sein Fortwirken in der Gegenwart" des Anthroposophen, Naturforschers und Pädagogen Werner Schüpbach herunterladen, welches 1970 im Verlag "Die Kommenden" (Freiburg) erschienen ist.



"Es ist klar: Nur das tote (d.h. geistlose, arabistische, Anm.) Denken konnte die Wissenschaft und die Beherrschung des Toten bringen, nur der mechanistische Denkablauf das Verständnis der mechanistisch-physikalischen Abläufe im Naturgeschehen. Und es konnte dies nicht nur geschehen, sondern es mußte mit Notwendigkeit eintreten.
Dies also war der Sinn der großen Sinnlosigkeit in der menschlichen Evolution, die mit dem Arabismus heraufkam. Dies war das Ziel der Planung, die sich der Überschau verrät und in deren Hintergründe wir nun auf anderem Wege hineinschauen können, nämlich durch die Enthüllungen Rudolf Steiners aus seiner spirituellen Forschung.

Es sind nicht nur äußere Beziehungen, die bestehen zwischen der arabischen und der europäischen Kultur, sondern es waren die großen Geister des Arabismus selbst, die Schöpfer und Träger jener Hochkultur von Bagdad, die in ihren späteren Verkörperungen wiederkamen als die Schöpfer, die Träger der entscheidenden Impulse der Entwicklungen der Neuzeit in Europa. Das Entscheidende ist: Die Entwicklung des mechanistischen Denkens und der entsprechenden Kultur ist kein mechanistischer Ablauf gewesen, sondern sie war Absicht und Tat von Individualitäten." (Der Arabismus, S. 23)
Weitere Zitate finden Sie unten.

Werner Schüpbach
* 1896 in Trubschachen, Schweiz
+ 1982 in Wellington, Neuseeland
Werner Schüpbach - Stiftung Kulturimpuls

Download des Buches:
Der Arabismus - seine historischen und spirituellen Hintergründe und sein Fortwirken in der Gegenwart

Inhalt

1. Der orientalische Ursprung des Arabismus und sein Fortwirken in der modernen Kultur des Westens

2. Die Symbolik des Arabismus und ihre Entsprechungen in Mensch und Natur

3. Der Arabismus, seine spirituellen Hintergründe und die in ihm wirkenden Individualitäten

4. Moderne arabistische Wissenschaft in spiritueller Sicht. Ahriman und Luzifer

5. Alteuropäischer Geist und das spitiuelle Bild der neuen Physik

6. Die Wirksamkeit des Übersinnlichen im Sinnlichen

7. Der Nachweis ätherischer Wirkungen in organischen Substanzen. Das Ordnungsprinzip der neuen Physik als das Wirken des Wortes

8. Der Individuationsprozess in der Natur und im Menschen und die Gesetzmässigkeit der Vererbung

9. Die Wirkung der radioaktiven Strahlung im lebendigen Organismus. Mutation und vegetative Kräfte

10. Das Problem des Zerfalls des menschlichen Erbgutes in spiritueller Sicht. Die schöpferische Kraft des Christusimpulses im Ich

11. Die Wirksamkeit des Christusimpulses im 'Lebensbaum' und als neue Universalität im Denken und Erkennen

weitere Auszüge:

"Wie im vollmenschlichen Denken das pflanzenhaft Lebendig-Bildende waltet, wie da weiter dieselbe Sprache des Geistigen, die sich in der Gestaltenwelt der Naturreiche offenbart, in einer gleichartigen Bilderwelt spricht, und wie dies alles im Laufe der Evolution im Menschengeiste parallel zur Evolution in der äußeren Welt veranlagt und entwickelt wurde, so wurde in ihm zuletzt auch dasjenige veranlagt und entwickelt, was das Wesen des Toten ist, der letzten Seinsform des Irdischen. Diese entspricht darum in ihrem Wesen der letzten menschlichen Gedankenform, der intellektuellen." (S. 25)

"Und die betreffenden Persönlichkeiten (Hiram Abiff und sein Ratgeber) kannten aus ihrer Mysterienvergangenheit heraus den sicheren Weg des mechanisch-toten, von allem Geistig-Lebendigen vollkommen getrennten Denkens. Sie gingen an das Problem des Physisch-Toten durch die Anwendung des Geistig-Toten heran. Daß dieser Weg und sein sicheres Ziel gekannt wurden, geht mit Gewißheit aus der Tatsache hervor, daß die absolut richtigen Prinzipien hingestellt wurden, welche der modernen Wissenschaft den schnurgeraden Weg zum Ziel wiesen, welche diesen triumphalen Aufschwung in einer kulturgeschichtlichem Maßstabe gemessen so kurzen Zeitspanne heraufführten.

Eine der führenden Individualitäten des östlichen Arabismus, in denen jene Kräfte wirkten, war Francis Bacon, der große Gegner und Verächter des aristotelischen Denkens in Europa, der in England im Anfang des 17. Jahrhunderts mit seinem Werk 'Novum organum scientiarum' den Empirismus begründete. Damit begannen die Kräfte, die in den Schulen von Bagdad (Anm.: unter Hiram Abiff, Gondishapur, 6./7. Jhd.) entwickelt worden waren, im europäischen Westen ihr Wirken durch die sie tragenden Individualitäten.

Merkwürdig ist, daß ein Namensvetter und wohl auch Stammverwandter des Francis Bacon, Roger Bacon, der schon im 13. Jahrhundert als Gegner der Scholastik und berühmter 'Doctor mirabilis' in England wirkte, als erster das Experiment im modernen Sinne anwandte (Anm.: laut Rudolf Steiner handelt es sich bei den beiden Bacons um dieselbe Entelechie). Sein Nachfahre Francis aber war es, der auf Rogers Prinzip des Experiments fußend, das Signal zum Triumphzug der europäischen Wissenschaft gab. Die beiden Prinzipien, dasjenige des Experiments und dasjenige der reinen Empirie, waren die Voraussetzungen." (S. 28f.)


Vorwort

Die vorliegende Arbeit wurde vom Verfasser in den Jahren 1949 und 1950 als Aufsatzreihe dem kleinen Leserkreis der Zeitschrift „Gegenwart“, Bern, vorgelegt, und sie ist damals vielfach mit Interesse verfolgt worden. Sie soll nun, nach zwanzig Jahren, in im wesentlichen unveränderter Fassung auf Anregung ihrer alten Freunde hin einem weiteren Kreise von interessierten Lesern zugänglich gemacht werden, da sie in der Zwischenzeit in gewissen Beziehungen an Aktualität gewonnen hat. Diese Aktualität ist im geisteswissenschaftlich-weltanschaulichen Denken im Sinne Rudolf Steiners begründet. In bezug auf die Auseinandersetzung mit der Wissenschaft ist es klar, daß diese Ausführungen nicht mehr der heutigen Situation entsprechen können, da die Entwicklung inzwischen weiter fortgeschritten ist. Manche Namen und Anschauungen, die vor zwanzig Jahren im Vordergrund des Interesses standen, sind heute weniger aktuell, und es wären ihnen neue hinzuzufügen. Das hätte eine bedeutende Erweiterung und Umformung der Arbeit erfordert, die indessen ihrer Tendenz wenig förderlich gewesen wäre, da es sich ja nicht in erster Linie um die Einzelheiten modernen wissenschaftlichen Denkens und Forschens handelt, sondern vielmehr um deren Richtung und Grundhaltung im allgemeinen, die in der Arbeit in einer bestimmten Art gekennzeichnet worden ist. So hat sich der Verfasser in dieser Hinsicht auf einige Zusätze beschränkt.

Für manche Leser mag in der vorwiegend angewandten geisteswissenschaftlichen Ausdrucks- und Denkweise im Sinne Rudolf Steiners eine gewisse Schwierigkeit vorliegen. Das betrifft vor allem den Rückblick in die Vergangenheit unseres Planeten. In dieser Beziehung möchte der Verfasser bemerken, daß es für die Zielsetzung seiner Arbeit nicht von großem Belang ist, ob man sich etwa mit den Begriffen von ‚Altem Saturn‘, ‚Alter Sonne‘ und so weiter befassen kann und will. Man mag diese Dinge durchaus auf sich beruhen lassen. Dem modernen Denken ohne weiteres verständlich sind dagegen die traditionell spirituellen Bezeichnungen der Epochen der Erdgeschichte. Unter der lemurischen Epoche verstehen wir den ganzen Zeitraum von Erdaltertum und Erdmittelalter, und als die atlantische Epoche bezeichnen wir den Zeitraum von Tertiär und Diluvium. Der Rückblick in die Zeit der Entstehung des Arabismus in der nachatlantischen Zeit läßt dessen Natur spirituell verständlich werden, und der Überblick über die nachfolgende kulturelle Entwicklung von diesem Gesichtspunkte aus enthüllt seinen tiefen Sinn innerhalb der globalen Realität des menschlichen Daseins und seine Zukunft. Dieser Aspekt der mentalen und sozialen menschheitlichen Evolution in ihrer Beziehung vor allem auch zum Impuls des Christentums ist heute aktueller geworden durch die Problematik der menschlichen Gesellschaft im rasanten Fortschreiten ihrer technologischen Zivilisation. Das spirituelle Verständnis dieser Problematik kann den Willen zu den fällig werdenden Lösungen wecken und fördern.

Dies wollte der Verfasser der vorliegenden neuen Ausgabe seiner Arbeit vorausschicken, die durch den Verlag Die Kommenden möglich geworden ist, dem gegenüber er für sein Verständnis und Entgegenkommen Anerkennung und Dank zum Ausdruck bringen möchte.

Sonntag, 25. September 2011

Mike Davis: Planet Of Slums

Mike Davis' Buch "Planet der Slums" (2006) ist ein Meisterwerk - eine minutiöse Analyse der globalen Verarmung; die erste wirkliche globale Untersuchung städtischer Armut. Davis gilt als einer der brilliantesten Kritiker der US-amerikanischen Gesellschaftsentwicklung.

Donnerstag, 1. September 2011

Das Michael-Zeitalter seit 1879

An dieser Stelle möchte ich das vollständige Vorwort des Buches "Die Sendung Michaels - Die Offenbarung der eigentlichen Geheimnisse des Menschenwesens" (1919) zitieren:

Zu dieser Ausgabe
von Martina Maria Sam (1994)

In der abendländischen Kunstgeschichte ist der Erzengel Michael neben dem Erzengel Gabriel diejenige geistige Wesenheit, die die meisten Darstellungen erfahren hat: als Seelenwäger beim Jüngsten Gericht, öfter jedoch als der Drachen-, der Satansbekämpfer.

In der Moderne hat man vergessen, was diese Bildersprache zu sagen hat; im vorliegenden Band gibt Rudolf Steiner dagegen eine hochaktuelle Interpretation der Imagination vom Drachenkampf: Dem Sieg Michaels über die gegnerischen Mächte in den himmlischen (übersinnlichen) Welten dankt der Mensch seine Intelligenz, doch hat sich dadurch der Kampf mit den Gegenmächten in die irdische Welt verlagert und ist so zu einer Menschheitsaufgabe geworden. Aber auch hier darf der Mensch die Geistwesenheit Michael an seiner Seite wissen: Michael als der "Geist der Stärke" (S.42), als "die starke Kraft, die das Materielle durchschauen kann, indem sie im Materiellen zu gleicher Zeit das Geistige sieht" (S. 42) und als derjenige, der dem Menschen "die eigentlichen Geheimnisse, die mit dem Menschenwesen zusammenhängen" (S. 36) offenbart, kann dem Menschen in seinem Kampf gegen das Böse beistehen. Allerdings nur, wenn der Mensch dies will - "weil der Mensch in seine Freiheitsentwicklung eingetreten ist" (S. 59) - und wenn er sich zunächst um zwei gründliche Erkenntnisse bemüht: den Spiegelcharakter der Gedankenwelt zu realisieren und das Übersinnliche in der sinnlichen Welt zu erkennen.

Wie die Entwicklung unserer Zivilisation seit der Zeit dieser Vorträge im Jahre 1919 die Wahrheit und Bedeutung der Geist-Erkenntnis Rudolf Steiners bestätigt, kann insbesondere deutlich werden aus den Hinweisen, wie Lüge, Selbstsucht, Kulturkrankheit und -tod sich immer weiter ausbreiten werden, wenn Erkenntnisse wie die obigen nicht aufgenommen werden und bis in die (Drei-)Gliederung des sozialen Organismus umgesetzt werden: "Lassen Sie drei Jahrezehnte noch so gelehrt werden wie an unseren Hochschulen gelehrt wird, lassen Sie noch durch dreissig Jahre so über soziale Angelegenheiten gedacht werden, wie heute gedacht wird, dann haben sie nach diesen dreissig Jahren ein verwüstetes Europa. Sie können noch so viele Ideale auf diesem oder jenem Gebiete aufstellen Sie können sich die Münder wund reden über Einzelforderungen, die aus dieser oder jener Menschengruppe hervorgehen, Sie können in dem Glauben reden, dass mit noch so eindringlichen Forderungen etwas getan werde für die Menschheitsentwicklung - alles wird umsonst sein, wenn die Umwandlung nicht geschieht aus dem Fundamente der Menschenseele heraus: aus dem Denken der Beziehung dieser Welt zur geistigen Welt. Wenn nicht da umgelernt wird, wenn nicht da umgedacht wird, dann kommt die moralische Sintflut über Europa!" (S. 197)

Neben dem vorliegenden Band spricht Rudolf Steiner in vielen weiteren Vorträgen und Schriften über die Wesenheit des Erzengels Michael; vor allem seien hier noch die sogenanntebn "Michaelsbriefe" (in GA 26), die kurz vor seinem Tode entstanden, genannt sowie die Vortragsreihen "Der Jahreslauf als Atmungsvorgang der Erde" (GA 229) und "Esoterische Betrachtungen karmischer Zusammenhänge" (GAS 237, 238, 240).

Link zu den Vortagstexten:
Die Sendung Michaels - Die Offenbarung der eigentlichen Geheimnisse des Menschenwesens"

Inhalt (Auswahl): Die Michael-Macht und die Michael-Sendung / Die Michael-Offenbarung. Fleischwerdung des Wortes und Geistwerdung des Fleisches / Michaelisches Denken. Der Mensch als übersinnliches Wesen / Die alte Mysterienkultur und der Michael-Impuls / Die Michael-Tat und der Michael-Einfluß / Die alte Yoga-Kultur und der neue Yoga-Wille. Die Michael-Kultur der Zukunft / Das Hineinweben der elementarischen Welt in das Schicksalsmäßige des Menschen / Der Mensch und die Umwelt / Der Dornacher Bau. Das Geheimnis der Trinität Luzifer, Christus, Ahriman / Baustile als Ausdruck der Menschheitsentwickelung / Die Mysterien des Lichtes, des Raumes und der Erde


Zeitlicher Überblick der 7 Erzengel-Regentschaften:
Oriphiel (Saturn) 200 v. Chr. - 150 n. Chr.
Anael (Venus) 150 - 500 n. Chr.
Zachariel (Jupiter) 500 - 850 n. Chr.
Raphael (Merkur) 850 - 1190 n. Chr.
Samael (Mars) 1190 - 1510 n. Chr.
Gabriel (Mond) 1510 - 1879 n. Chr.
Michael (Sonne) November 1879 - ca. 2300 n. Chr.

Über Erzengel Michael:
Anthrowiki "Erzengel Michael"